Atzlricht – Ein verborgenes Juwel in der Oberpfalz

Versteckt inmitten der sanften Hügel des Oberpfälzer Jura liegt Atzlricht, ein malerischer Weiler, der zur Stadt Amberg gehört. Nur vier Kilometer von der Altstadt entfernt, bietet dieser kleine Ort einen faszinierenden Einblick in die reiche Geschichte und stille Schönheit der Region. Mit seiner ruhigen Lage und historischen Tiefe ist Atzlricht ein lohnendes Ziel für Entdecker, Geschichtsliebhaber und Ruhesuchende gleichermaßen.

Historisches Flair zwischen Natur und Vergangenheit

Atzlricht mag auf den ersten Blick ein unscheinbarer Ort sein, doch seine Vergangenheit ist alles andere als gewöhnlich. Der Weiler war einst ein Beutellehen und ist eng mit dem Namen der Adelsfamilie von Gobel verbunden, die über Jahrhunderte hinweg Schloss und Hofmark prägten. Auch wenn das Schloss Atzlricht im Jahr 1975 abgerissen wurde, lebt seine Geschichte weiter – unter anderem durch das erhaltene Bodendenkmal der ehemaligen Schlossanlage.

Die Wallfahrtskirche Maria Schnee – ein spiritueller Rückzugsort

Am nordwestlichen Ortsrand erhebt sich still und eindrucksvoll die katholische Filialkirche Maria Schnee. Diese denkmalgeschützte Kapelle wurde 1664 vom damaligen Hofmarksherrn Franz Albert von Gobel als Schlosskapelle erbaut. 1723 erhielt sie unter dessen Sohn Christian Wilhelm von Gobel ihre heutige barocke Gestalt. Noch heute zieht sie Besucher mit ihrer schlichten Schönheit und der tief verwurzelten spirituellen Bedeutung an.

Zwischen Amberg und Naturidylle

Trotz der Nähe zur Bundesstraße 299 ist Atzlricht ein Ort der Ruhe. Die Zufahrt erfolgt über die Nachbarorte Lengenloh und Gailoh, wodurch der Durchgangsverkehr ausbleibt und sich die Landschaft in unberührter Gelassenheit zeigt. Kastl, mit seiner berühmten Klosteranlage, liegt nur elf Kilometer entfernt – ideal für Tagesausflüge in die Umgebung.

Ein Ort, der Geschichten erzählt

In den alten Dokumenten liest man von einstigen Besitzern wie Paulus Schwetzel, Caspar Hönhammer oder der Gräfin von Ortenburg. Die wechselvolle Geschichte des Schlosses Atzlricht mit seiner Erhebung zum Landsassensitz im Jahr 1702 spiegelt die politischen und gesellschaftlichen Veränderungen der Oberpfalz wider – vom Feudalsitz über adlige Machtspiele bis hin zum Rückzug in die bäuerliche Stille.

Fazit: Ein Geheimtipp für Genießer und Geschichtsliebhaber

Wer nach Atzlricht kommt, wird keinen Trubel finden – aber Stille, Geschichte und eine tiefe Verbundenheit mit der oberpfälzischen Landschaft. Die Kirche Maria Schnee, das verlorene Schloss, die Nähe zu Amberg und die umliegende Natur machen diesen Weiler zu einem echten Geheimtipp für kulturinteressierte Reisende. Atzlricht ist ein Ort, der dazu einlädt, innezuhalten – und zwischen Vergangenheit und Gegenwart eine ganz eigene Form von Ruhe zu entdecken.

 

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